Das Adonisröschen |
Um die Götterblume ranken sich Sagen, Geschichten und Mythen, die auch uns auf ihrem langen Weg durch die Zeitgeschichte erreichten. Eifersüchtig beobachtete Göttervater Zeus das lustwandelnde Liebespaar der Antike Adonis und Aphrodite. Gar zu gerne wäre er selbst an Adonis Stelle. Doch Aphrodite schenkte ihm keine Beachtung. Verärgert und rachsüchtig sann er darüber nach, wie es ihm gelingen könnte, die Aufmerksamkeit und Zuneigung der schönen Aphrodite zu erlangen und seinen Gelüsten Geltung zu verschaffen. Deshalb verwandelte er sich eines Tages in die Gestalt eines Ebers und verletzte Adonis bei der Jagd so stark, dass dieser verstarb. |
Doch die Rechnung ging nicht auf. Statt sich dem werbenden Zeus zuzuwenden, lief Aphrodite fortan wehklagend und weinend umher und erregte somit das Mitleid des Göttervaters. Mit schlechtem Gewissen verhandelte dieser jetzt mit Hades, dem Gott der Unterwelt, um Aphrodites Kummer zu beenden. Adonis durfte wieder auf die Erde zurückkehren und zwar jedes Jahr im Frühling in Gestalt des Adonisröschens. |
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Dr. Willi Lange erzählt in seinem Büchlein „Das Frühlingsadonisröschen in Legende und Wirklichkeit“ den griechischen Mythos auf der Grundlage eines Berichts von Hesiod aus dem 8.JII v. Ch. folgendes: Zunächst erfahren wir von der Geburt des Liebespaares. Aphrodite, die Schaumgeborene (griech. Aphros = Schaum) stieg vor Zypern aus den Meeresfluten und verbarg ihre nackte Schönheit hinter einen Myrtenstrauß, wo sie von den Horen des Zeus gefunden und eingekleidet wurde. Bei ihrer Einführung vor den Göttern errang sie deren Zuneigung und wurde zur begehrtesten Frau. Adonis Geburt vollzog sich dramatischer. Eine Tochter des Priesterkönigs Kinyras auf Zypern hatte sich in den eigenen Vater verliebt. Mit Hilfe ihrer Amme konnte sie 12 Nächte bei ihm verbringen. Als dieser endlich die eigene Tochter als Beischläferin erkannte, wollte er sie mit dem Schwert töten. Doch Smyrna betete zu den Göttern, die das Mädchen unsichtbar machten und in einen Baum verwandelten. Nach 10 Monaten klaffte der Baum auseinander. Das war die Geburtsstunde von Adonis. Aphrodite nahm sich des Findelkindes an und versteckte es seiner Schönheit wegen vor den Göttern zunächst in einer Kiste. Später brachte sie den Jüngling zu Persephone, der Göttin der Unterwelt, in der Hoffnung, diese werde ihn ebenfalls beschützen. Es kam anders. Zwischen beiden Frauen entbrannte der Streit um Adonis, so dass Zeus eingreifen und richten musste. Zeus teilte das Jahr für Adonis in 3 Teile. Ein Drittel des Jahres gehörte ihm selbst, das zweite Aphrodite und das dritte musste er Persephone widmen. Aus Liebe zu Aphrodite verbrachte er auch seine Zeit mit ihr. Nun kam Ares, der Kriegsgott der Griechen in Spiel, der ebenfalls ein Auge auf Aphrodite geworfen hatte. Die eifersüchtige Persephone hatte nichts Besseres zu tun als Ares wütend auf Aphrodite zu machen. Zorn entbrannte sollte sich nun dieser in einen Eber verwandelt und Adonis bei der Jagd auf die Hörner genommen und zerrissen haben. Die Liebesgöttin weinte, aus ihren Tränen entstehen die goldgelben Röschen, aus dem Blut des Adonis die roten Adonisröschen auch „Adonisblutströpfchen“ genannt. |
Adonisröschen